Stückgut Transport einfach erklärt: Alles, was du wissen musst inkl. praktischer Beispiele

Martin Jezy25 Oktober 20247 min

Wenn du dich mit Logistik und Transport beschäftigst, wirst du schnell auf den Begriff "Stückgut" stoßen. Was zunächst etwas technisch klingt, ist tatsächlich ein zentraler Baustein des weltweiten Warenverkehrs. Hier erfährst du, was Stückgut genau bedeutet, wie es im Transportalltag verwendet wird und warum es so eine wichtige Rolle für Unternehmen spielt!

Definition: Was ist Stückgut genau und welche Arten gibt es?

  • Stückgut beschreibt in der Logistik alle Güter, die einzeln verpackt und in kleineren Mengen transportiert werden. Dazu gehören ganz klassisch Pakete, Kisten, Fässer oder auch Paletten. 

    Es handelt sich um Güter, die leicht zu handhaben sind und flexibel transportiert werden können, da sie nicht zwingend den ganzen Platz eines Transportmittels füllen müssen — wie z.B. Öl in einem Tanklastwagen. 

    Im Gegensatz zu großen Mengen, wie z. B. Flüssigkeiten oder Schüttgut (wie Sand oder Getreide), bezieht sich Stückgut auf Dinge, die einzeln verpackt sind.
     

Stückgut umfasst viele verschiedene Arten von Waren:

Ob es sich um große Maschinen, Alltagswaren oder empfindliche Produkte handelt – Stückgut ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken.

  1. Kleinladungsträger (KLT): Darunter fallen kleinere Boxen, Kartons oder Behälter, die gut gestapelt und transportiert werden können. Oft werden sie auf Paletten gesammelt, um den Transport einfacher zu machen. Diese Methode wird häufig bei Produkten wie Elektronikartikeln oder Konsumgütern genutzt.
     
  2. Palettenstückgut: Waren, die auf Paletten gesammelt und transportiert werden. Das macht das Be- und Entladen einfacher und reduziert das Risiko von Beschädigungen. Typische Beispiele sind Haushaltsgeräte, Baumaterialien oder Maschinen, die stabil und sicher transportiert werden müssen.
     

  3. Sammelgut: Hierbei wird Stückgut von verschiedenen Versendern gebündelt und zusammen in einem Transportmittel befördert. Diese Methode ist besonders praktisch, um Platz und Kosten zu sparen, denn nicht jedes Unternehmen hat immer genug Waren, um einen ganzen Lkw oder Container zu füllen. 

    Das Sammelgut wird gesammelt, gemeinsam transportiert und schließlich an den jeweiligen Bestimmungsort verteilt.

  4. Spezialstückgut: Manche Güter erfordern aufgrund ihrer Eigenschaften besondere Sorgfalt in der Logistik. Dazu zählen z. B. hochwertige Kunstwerke, große Maschinen oder Produkte mit besonderen Lagerbedingungen, wie zum Beispiel gekühlte Lebensmittel.

    Hier sind oft spezielle Verpackungen und Transportbedingungen notwendig, um Schäden oder Verluste zu vermeiden.
     

Welche Rolle spielt Stückgut in Transport und Logistik?

Stückgut spielt in der Wirtschaft eine zentrale Rolle, weil viele Unternehmen keine großen Mengen an Waren auf einmal verschicken müssen. Sie brauchen daher eine Lösung für kleinere Sendungen, und hier kommt der Stückguttransport ins Spiel. Besonders in globalisierten Märkten, in denen Produkte aus der ganzen Welt kommen, ist es praktisch, viele unterschiedliche Güter zusammen auf den Weg zu bringen. Durch die Bündelung der Sendungen sparen Unternehmen Kosten und nutzen den Platz im Transportmittel besser aus, was Geld spart.

  • Gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen, die nicht jeden Tag ganze Lkw-Ladungen verschicken, ist der Stückguttransport enorm wichtig. Er ermöglicht es, ihre Produkte trotzdem effizient und kostengünstig zu versenden.

     

Die Herausforderungen beim Transport von Stückgut

Stückguttransporte erfordern einiges an Planung, weil die transportierte Ware oft sehr unterschiedlich ist. Manchmal ist es eine große Palette mit schweren Maschinen, manchmal kleine Kartons mit empfindlichen elektronischen Geräten. Das bringt einige Herausforderungen mit sich:

  1. Verpackung und Sicherung: Stückgut muss gut verpackt sein, um unterwegs nicht beschädigt zu werden. Hier kommen oft Paletten oder spezielle Kisten ins Spiel, um die Waren sicher zu stapeln und zu transportieren.
  2. Lagerung: Stückgut benötigt viel Flexibilität in der Lagerung. Es müssen Lagerplätze verfügbar sein, die sowohl große Paletten als auch kleinere Kartons aufnehmen können. Gleichzeitig muss man alles so lagern, dass es schnell zugänglich ist, wenn es gebraucht wird.
  3. Umschlag und Sortierung: Da Stückgut oft zusammen mit anderen Waren verschickt wird, gibt es spezielle Lagerhäuser, in denen die Waren zwischengelagert und neu sortiert werden. Dieser Umschlagprozess muss sehr gut organisiert sein, damit nichts verloren geht oder beschädigt wird.
  4. Digitales Tracking: In der modernen Logistik ist es wichtig, immer zu wissen, wo sich eine Sendung gerade befindet. Dank Digitalisierung und Tracking-Systemen können Sendungen in Echtzeit überwacht werden. Das ist besonders bei wertvollen oder empfindlichen Gütern hilfreich.
  5. Transportmittel: Stückgut wird auf verschiedenen Wegen transportiert – ob per Lkw, Schiff, Flugzeug oder Bahn. Welches Transportmittel gewählt wird, hängt davon ab, wie schnell die Ware ankommen muss und wie weit der Zielort entfernt ist. Oft wird auch der sogenannte "intermodale Transport" genutzt, bei dem verschiedene Verkehrsmittel kombiniert werden.
     

Sammelgutlogistik: Stückgut clever gebündelt

Ein besonderer Teil des Stückguttransports ist die Sammelgutlogistik: Hierbei werden kleinere Sendungen von verschiedenen Absendern gesammelt, um gemeinsam transportiert zu werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern sorgt auch dafür, dass die Transportmittel besser ausgelastet sind. Der Prozess funktioniert in drei Schritten:

  1. Abholung: Die einzelnen Sendungen werden bei den Absendern abgeholt.
  2. Transport: Die gesammelten Waren werden dann auf längeren Strecken gemeinsam transportiert.
  3. Verteilung: Am Zielort werden die Waren wieder aufgeteilt und an die Empfänger ausgeliefert.

Diese Bündelung macht den Stückguttransport besonders effizient.

Stückgut vs. Colli & Collo: Was ist der Unterschied?

Stückgut und die Begriffe Colli bzw. Collo werden oft zusammen im Logistikbereich verwendet, bezeichnen jedoch unterschiedliche Dinge!

  • Stückgut beschreibt generell die Art des Transports: Es umfasst alle Waren, die einzeln oder in kleinen Mengen verschickt werden können – also Pakete z.B. und keine Großladungen wie Benzin oder Getreide. 

  • Colli (Mehrzahl von Collo) gibt an, wie viele einzelne, zählbare Pakete oder Einheiten in einer Stückgutsendung enthalten sind. 

    Zum Beispiel kann eine Stückgutsendung aus mehreren Colli bestehen, wenn sie mehrere Kartons, Kisten oder Paletten umfasst. In diesem Sinne beschreibt Stückgut den gesamten Transporttyp, während Colli und Collo angeben, wie viele Einzelteile die Sendung tatsächlich enthält. So lässt sich Stückgut als das „Wie“ und Colli/Collo als das „Wieviel“ einer Sendung verstehen – ein wichtiger Unterschied, der den Überblick in der Logistik erleichtert.

  • Hier erfährst du alles über Colli und Collo im Detail.

Wie geht es mit dem Stückgut weiter?

Die Zukunft des Stückguttransports sieht vielversprechend aus, weil immer mehr neue Technologien und Anforderungen hinzukommen. Besonders der boomende Onlinehandel und der Wunsch nach immer schnelleren Lieferzeiten bringen neue Herausforderungen. Doch mit Digitalisierung und Automatisierung stehen spannende Lösungen parat:

  1. Digitalisierung und Automatisierung: Roboter, Drohnen und automatisierte Lagersysteme könnten den Stückguttransport in Zukunft noch effizienter machen. Außerdem ermöglichen moderne IT-Systeme, den gesamten Transportprozess genauer zu planen und zu überwachen.
  2. Nachhaltigkeit: Immer mehr Unternehmen legen Wert darauf, umweltfreundlicher zu werden. Das bedeutet, dass sie emissionsarme Transportmittel einsetzen und ihre Routen so planen, dass weniger CO2 ausgestoßen wird.

  3. E-Commerce und Same-Day-Delivery: Mit dem Aufstieg des Onlinehandels erwarten die Kunden heute schnelle Lieferungen – manchmal sogar am selben Tag. Das erfordert flexible Logistiklösungen, besonders in Städten und auf der sogenannten „letzten Meile“, also der Auslieferung direkt zum Kunden.

     

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Quellen

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